Inhalt
- 1 Wie wichtig ist eine gesunde Darmflora bei Babys und Kindern?
- 2 Wobei handelt es sich um Probiotika für Kinder?
- 3 Wirkungsweise der Probiotika bei Kindern
- 4 Ursachen für ein Ungleichgewicht der Darmflora beim Kind
- 5 Schwerwiegende Erkrankungen infolge einer gestörten Darmflora bei Kindern
- 6 Gesundheitliche Vorteile bei der Einnahme von Kinder-Probiotika
- 7 Sind Probiotika für die Entwicklung der Kinder wichtig?
- 8 Probiotika zur Prävention von Kinderkrankheiten nutzen?
- 9 Einnahmeempfehlungen bei Kindern
Probiotika können auch bei Babys und Kindern Anwendung finden und verschiedene Leiden/ Beschwerden (z.B. akute Durchfälle oder Neurodermitis) lindern. Hier sollten aber spezielle Probiotika für Kinder ausgewählt werden, da diese besonderen Bakterienstämme enthalten, welche die Kindergesundheit nicht negativ beeinträchtigen. So dienen sie dem Aufbau einer gesunden Darmflora, der Stärkung des Immunsystems und der Vorbeugung von Allergien bei Kindern.
Wichtig: Die Verwendung von Probiotika bei Kindern sollte immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!
Wie wichtig ist eine gesunde Darmflora bei Babys und Kindern?
Auch bei Babys und Kindern ist eine gesunde Darmflora für die Gesundheit wichtig. Kommt es zu einer Darmflorastörung, welche auch als Dysbiose bekannt ist, kann es zu chronischen Beschwerden beim Kind kommen. Dazu zählen zum Beispiel Blähungen, Koliken oder Durchfälle. Auch Neurodermitis oder andere Allergien können auf eine Störung der Darmflora hinweisen. Ursachen für die Störungen sind zum Beispiel ein schwaches Immunsystem oder die Gabe von Antibiotika.
Eine gesunde Darmflora ist in jedem Fall Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden des Kindes.
Wobei handelt es sich um Probiotika für Kinder?
Diese speziellen Kinder-Probiotika enthalten nützliche Bakterienstämme und werden meist in Pulverform angeboten. Da dieses Pulver mit Flüssigkeit angerührt werden kann ist auch eine Anwendung bei Babys und Kleinkindern möglich. Die enthaltenen Bakterienstämme zählen zu den körpereigenen Bakterien eines Kindes. Wird eine gestörte Darmflora vermutet, bei der es zu einem Ungleichgewicht zwischen guten und schädlichen Darmbakterien kommt (hier überwiegen die schädlichen Bakterien), können die Probiotika zum Einsatz kommen. Dabei wird der Wiederaufbau einer gesunden Darmflora unterstützt.
Wirkungsweise der Probiotika bei Kindern
Direkte Wirkungsweise
Hier kommt es zu einer direkten Wirkung nach der Einnahme. Diese Wirkungsweise ist der eines Medikaments gleichzusetzen.
Indirekte Wirkungsweise
Zudem gibt es auch die indirekte Wirkung, welche auf lange Sicht gesehen (meist über Wochen), den Aufbau der gesunden Darmflora unterstützt. Jeder Bakterienstamm besitzt dabei seine spezifischen Aufgaben.
Aufgaben der Bakterienstämme im Darm
Während einige Bakterienstämme die Verdauung positiv beeinflussen, regenerieren andere die Darmschleimhaut und bilden eine natürliche Schutzbarriere. Ist diese vorhanden, können schädliche Bakterien, Keime oder Gifte nicht so einfach in den Blutkreislauf gelangen. Denn sind sie einmal dort, richten sie großen Schaden an. Diese Schäden können auf lange Sicht gesehen zu chronischen Erkrankungen oder Allergien beim Kind führen. Probiotische Bakterienstämme siedeln sich im Darm an und können dabei helfen, die Krankheiten zu lindern oder sogar zu heilen.
Zudem gibt es auch Bakterienstämme, die das Immunsystem des Babys oder Kindes stärken. Dafür stimulieren sie sogenannte Immunprozesse innerhalb und außerhalb des Darms.
Andere fördern die optimale Darmperistaltik, unterstützen dabei die Verdauung und sorgen für eine optimale Stuhlentleerung. Außerdem besitzen einige Bakterienstämme entzündungshemmende Eigenschaften, die nicht nur im Darm sondern im gesamten Körper wirken.
Ursachen für ein Ungleichgewicht der Darmflora beim Kind
Es gibt viele verschiedene Ursachen bzw. Faktoren die für ein Ungleichgewicht der Darmflora sorgen können. So verfügen Kinder die per Kaiserschnitt geboren werden, nicht die gewünschte Anzahl gesunder Bakterien im Darm, wie natürlich geborene Kinder. Dazu zählen auch Kinder die nicht gestillt werden. Gerade Muttermilch bietet den Darmbakterien eine optimale Nahrungsquelle und fördert damit die Entstehung der gesunden Darmflora.
Der Zustand der Darmflora kann aber auch durch erbliche Veranlagung beeinflusst werden. Wenn in der Familie bereits Personen unter einem Ungleichgewicht leiden, liegt die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Kinder ebenfalls darunter leiden können. Die gestörte Darmflora wird sozusagen übernommen.
In einigen Fällen, bzw. bei schweren Erkrankungen, lässt sich die Behandlung mit Antibiotika bei Kindern nicht vermeiden. Antibiotika vernichten aber die gesunden Darmbakterien und bieten Platz für der Ansiedlung schädlicher Bakterien.
Eine ungesunde, bzw. einseitige Ernährungsweise kann die Darmflora ebenfalls negativ beeinflussen. Dazu zählt der häufige Verzehr von zuckerreichen Lebensmitteln, Weißmehlprodukten sowie ungesunden Fetten. Während diese Lebensmittel den schädlichen Darmbakterien einen optimalen Nährboden bieten, benötigen gute Darmbakterien als Nahrungsquelle (auch Präbiotika genannt) sogenannte Ballaststoffe. Dabei handelt es sich um unverdauliche Bestandteile der Kohlenhydrate, die vor allem in Obst und Gemüse zu finden sind.
Zudem können bakterielle Infektionen zur Zerstörung der gesunden Darmflora beitragen. Da Kinder noch nicht über ein ausreichendes Immunsystem verfügen, sollte daher auf eine grundlegende Hygiene geachtet werden (z.B. Händewaschen vor dem Essen). So wird das Risiko, dass sich die Kinder eine bakterielle Infektion zuziehen, vermindert.
Schwerwiegende Erkrankungen infolge einer gestörten Darmflora bei Kindern
- chronische Verdauungsbeschwerden
- verringerte Nährstoffaufnahme/ Mangelernährung
- Autoimmunerkrankungen
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
- Allergien
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
- Verhaltensstörungen
- Depressionen
Gesundheitliche Vorteile bei der Einnahme von Kinder-Probiotika
Die Verwendung von Probiotika kann auch schon in der frühen Kindheit, gesundheitlichen Vorteilen beitragen. In erster Linie tragen sie zum Aufbau einer gesunden Darmflora bei und lindern folglich verschiedene Beschwerden.
Probiotika bei Koliken
Fast 30 Prozent der Babys leiden unter ständigen Koliken. Diese bedeuten nicht nur für das Baby, sondern auch für die Eltern enormen Stress. Da für Koliken oft keine konkreten Ursachen vorliegen, gestaltet sich eine Behandlung schwierig. Medikamente, die verschrieben werden, enthalten zudem oft schädliche Substanzen (z.B. Alkohol, Süßstoffe oder Aromen), die sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit des Kindes auswirken können.
Eine konkrete Ursache für Koliken bei Babys kann eine gestörte Darmflora sein. Stuhlproben der Babys weisen in der Regel einen geringen Gehalt an gesunden Darmbakterien (z.B. Lactobacillen) auf. Daher ist die Verwendung von Probiotika von Vorteil, um die erneute Ansiedlung der Bakterienstämme zu ermöglichen. Denn selbst Muttermilch enthält nur wenige dieser Bakterien. Wird das Gleichgewicht der Darmbakterien wieder hergestellt, verschwinden auch die Beschwerden.
Behandlung von Durchfall mit Kinder-Probiotika
Gerade nach der Gabe von Antibiotika (auf Grund von schweren Erkrankungen) kann es bei Kindern zu akuten Durchfällen kommen. Antibiotika verdrängen die guten Darmbakterien aus der Darmflora und ermöglichen die schädlichen Wirkungen der schlechten Darmbakterien. Auch hier bietet sich die Verwendung von Probiotika an. Dabei kann die Dauer des Durchfalls verkürzt werden, ohne das dabei weitere Nebenwirkungen (wie zum Beispiel bei anderen Medikamenten) auftreten.
Doch auch andere Durchfälle, die nicht in Folge einer Antibiotikabehandlung auftreten, können mit Probiotika effektiv behandelt werden.
Reduzierung des Allergie- und Neurodermitisrisiko durch Kinder-Probiotika
Gerade Kinder die per Kaiserschnitt geboren wurden, weisen ein erhöhtes Risiko auf, an Allergien oder Neurodermitits zu erkranken. Dies hängt damit zusammen das bei diesen Kindern das Immunsystem auf Grund gestörter Darmflora, eingeschränkt wird. Daher ist es empfehlenswert, das natürliche Abwehrsystem der Kinder mit Hilfe von Probiotika zu unterstützen.
Da die Probiotika die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren fördern, können diese als optimale Nahrungsquelle der Darmschleimhautzellen dienen. Diese sind für die natürliche Barrierefunktion der Darmschleimhaut verantwortlich. Dabei wird das Eindringen von Erregern, Keimen und Giften, in den Blutkreislauf verhindert. Folglich können nicht so leicht die verschiedenen allergischen Erkrankungen entstehen.
Sind Probiotika für die Entwicklung der Kinder wichtig?
Sie unterstützen in jedem Fall die gesunde und altersgerechte Entwicklung von Kindern. Da die Darmflora/ Darmschleimhaut intakt bleibt, kommt es zu einer ausreichenden Nährstoffaufnahme in das Blut. Die jeweiligen Organe bekommen damit ausreichend Energie zugeführt und können ihre Funktionen fehlerfrei ausführen. Eine sogenannte Mangelernährung kann durch die Gabe von Probiotika verhindert werden.
Probiotika zur Prävention von Kinderkrankheiten nutzen?
Nicht nur die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen bei Kindern ist möglich, auch die Vorbeugung (Prävention). Wird das Kind per Kaiserschnitt geboren oder kann nicht gestillt werden, ist eine Vorbeugung in jedem Fall wichtig, da sich das kindliche Immunsystem noch nicht richtig ausgebildet hat.
Nebenbei sollten Kinder natürlich eine ausgewogene Ernährung erhalten. Diese bietet gute Nahrungsquellen für die gesunden Darmbakterien und ermöglicht deren effektive Wirkung auf die Gesundheit und den Körper.
Einnahmeempfehlungen bei Kindern
Werden Probiotika bei Kindern verwendet, sollte es sich in jedem Fall um Produkte handeln, die auch für Kinder zu empfehlen sind. Diese werden meist in Pulver- statt in Kapselform angeboten. Das Nahrungsergänzungsmittel sollte nicht lange gelagert werden, da sich die Zahl der Bakterien im Mittel, durch Lagerungsprozesse verringern kann. Diese können dann auch ihre Wirkung verlieren.
Die Dosierungsempfehlungen sind in jedem Fall zu beachten. Oft liegt den Produkten ein Messlöffel bei, mit dem die erforderliche Menge genau abgemessen werden kann. Gestartet wird immer mit einer kleinen Dosis, welche in kalte oder lauwarme Flüssigkeit eingerührt wird. Dies kann Wasser, Saft oder Tee sein. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit nie heiß ist! Durch die heißen Temperaturen können die Bakterien zerstört werden und an Wirkung verlieren. Nach circa 14 Tagen hat sich der Darm an das Mittel gewöhnt und die Dosierung kann langsam gesteigert werden. Durch diese Vorgehensweise werden unerwünschte Nebenwirkungen verringert.
Wichtig: Die Verwendung von Probiotika bei Kindern sollte immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!